"Gilou": ---> Ob dieser Ring vor der Prägung so war oder wegen diesem vorgang hervorgekommen ist, bleibt mir ein Rätsel weil da ein Strich noch weiter lauft ?
Moin Moin Gilou,
der Ring war vor der Prägung mit Sicherheit ohne einen das spätere Aussehen der Münzrückseite bedingten Fehler!!
Das beweist für mich schon der "weiter laufende Strich".
Das Aussehen der Rückseite ist über ein besonderes Vorkommnis bei der Rondenzuführung - und hier beim "Einlegen" (normalerweise!) der Pille - zurück zu führen.
Beim Einlegevorgang kam die Pille an der fehlerhaft aussehenden Stelle entweder minimal auf den Ring zu liegen, oder kam - für mich plausibler
*) - aufgrund einer Verkantung im Pillenloch (evtl. über ein "nicht ausreichend klein gestaucht"?) nicht wie normal auf dem Unterstempel zu liegen. Der Oberstempel hat dann beim Prägevorgang diese irgendwie nicht korrekt positionierte Pille doch noch in das Pillenloch "befördert". Auf diesem "nicht ganz freiwilligen" Weg der Pille in Richtung Unterstempel wurde mit allergrößter Wahrscheinlichkeit über einen (Quetsch)Vorgang durch die Pille z.B. ein kleiner Span von der Innenseite (= teilweise nicht glatte, sondern gebrochene und dadurch raue Stanzkante mit "Abscherpotential"
) des Rings abgequetscht
*), vor sich her geschoben und dann direkt am Rand des Rings mit eingeprägt.
Das im Pillenbereich zwischen vermutlich ca. 12 ? und 2.15 Uhr (für mich auf der Abb. sichtbar von ca. 1 bis 2.15 Uhr. Aber es muss aufgrund des Aussehens bei ca. 1 Uhr m.E. eine noch größere Ausdehnung vorliegen) auftauchende Ringmaterial wurde beim Prägevorgang über den Druck zwar sehr nahe an den Ring geprägt, konnte aber nicht mit ihm "verschmelzen". Für so etwas muss dann der Druck noch einiges höher sein (z.B. wie der von PP-Prägungen).
Der Dir "spanisch vorkommende"
weiterführende "Strich" ist nichts anderes als der "normale" Verlauf der Innenkante des Ringes nach dem Ausstanzen des Pillenloches. Ohne den Span aus Ringmaterial wäre das wie an allen anderen Stellen der Münze der Berührungsbereich von Pillen- und Ringmaterial.
Über den Spn erfährt der ansonsten gleichförmig runde Verlauf dieses Berührungsbereiches wie zu sehen erst eine deutliche Abweichung in Richtung Pille, um dann - irgendwo bei ca. 12 Uhr ??, was ich aufgrund der nicht den ganzen gewünschten Ausschnitt zeigenden Abb.
leider nicht erkennen kann - wieder in den "normalen" Verlauf über zu gehen. Der Übergang kann je nach Aussehen dieses Spanendes, d.h., schmal und spitz oder breiter und stumpf (wie bei ca. 2.15 Uhr), entweder kontinuierlich oder mehr oder weniger abrupt erfolgen.
*) Dieses schließe ich aus Deinen nachgereichten Abb. mit der der rückseitigen Fehlstelle gegen über liegenden und
im Übergangsbereich Pille / Ring nicht "auffälligenen" Wertseite
Den Fehlprägungstyp habe ich für mich momentan als
"Materialabscherung mit Einprägung" definiert - obwohl er mir eigentlich etwas zu lang ist.
Hatte anfangs auch schon mal den Begriff
"Eigenmaterialeinprägung" verwendet, um beide Vorgänge mit der Definition ab zu decken.
Evtl. hat ja jemand die "zündende Idee", wie die Definition dieses Fehlers so kurz wie möglich, aber auch korrekt und sofort verständlich lauten könnte !!?
Beste Grüße
varukop