Zwei Mark von 1914 (hamburg)

Dem trägt der Markt seit Jahrzehnten dahingegen Rechnung, dass man bei diesen Münztypen erhaltungsmäßig öfters mal (auch bei großen, bekannten Auktionshäusern) ein oder sogar zwei Augen zudrückt

Diese (verkaufsfördernde) Tendenz von Auktionshäusern und Münzhändlern ist mir auch bekannt. Bei entsprechenden Beschreibungen werde ich immer ganz hellhörig und schaue zweimal hin.

Aber nicht nur die Seltenheit gewisser Münzen in bestimmten Erhaltungen führt zu wohlwollenden Einschätzungen.

Auch das Alter in Bezug auf die Herstellungtechnik spielt eine Rolle. Als ich angefangen habe, antike Münzen in meine Sammlung aufzunehmen, musste ich mich erst einmal umstellen. Unter einem (geschlagenen) römischen Denar in vz versteht man etwas anderes als bei einer maschinell geprägten Münze des Kaiserreiches in derselben Erhaltung. Das ist aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar.

Wenn es um industriell gefertigte Münzen geht, darf die Seltenheit einer Erhaltung m.E. keinen "wohlwollenderen" Blick mit sich bringen. So etwas ist eine Variable, die eine ohnehin nicht ganz 100%ige Einschätzung weiter "verwässert". Ich finde es besser, wenn ich in einer Beschreibung lese: Münze in ss (in diesem Jahrgang sehr selten in dieser Erhaltung) als: Münze (für diesen Jahrgang) in vz.
 
Hallo B555andi,

musste mich aufklären lassen, dass man sich auf dieser Plattform hier "dutzt". Soviel vorneweg. Sorry! :eek:

Andi, ich sehe das zu 100% genau so wie du. Beim Einkauf gilt für mich generell "Holzauge..." - nicht nur im Hinblick auf die Echtheit sondern v. a. auch auf den "angeblichen" Erhaltungsgrad. ;)

Gruß
 
Kronerogøre 20-10-2011 20:40:
"Ich schliesse mich Fusselbär an, die Kriterien für die Festlegung der Erhaltung, so unterschiedlich sie auch formuliert werden, erwähnen nie das Alter der Münze. Das wäre auch unlogisch, da das Alter an sich nicht zu einer Abnutzung der Münze führt."

Es ging mir zu keinem Zeitpunkt um das ABSOLUTE Alter einer Münze! Mir ist völlig klar, dass sich am Markt leichter ein 1900 Jahre alter prägefrischer römischer Denar auftreiben lässt, als beispielsweise eine prägefrische J. 26 oder J. 66.
Liebe Foristen, manche Kursmünzen wurden gerade im Kaiserreich aufgrund ihrer langen Umlaufzeit in der Masse regelrecht "verbraucht", wie Kurt Jaeger zu Recht schrieb. Infolgedessen gibt es gar keine ECHTEN (!!!!!) Stempelglanzstücke mehr davon. Dem trägt der Markt seit Jahrzehnten dahingegen Rechnung, dass man bei diesen Münztypen erhaltungsmäßig öfters mal (auch bei großen, bekannten Auktionshäusern) ein oder sogar zwei Augen zudrückt - und in der Regel wird das vom Sammler auch akzeptiert - ob das nun richtig oder falsch ist - darüber lässt sich natürlich weidlich streiten.

Das kann man nur unterschreiben, je nebulöser die Zustandsbeschreibung ( " Ehrliches sehr schön " , " Kl. Kr., ansonsten ein Augenschmauss " ; " altberieben, sonst st " ), desto wachsamer muss man sein.
 
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