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Dem trägt der Markt seit Jahrzehnten dahingegen Rechnung, dass man bei diesen Münztypen erhaltungsmäßig öfters mal (auch bei großen, bekannten Auktionshäusern) ein oder sogar zwei Augen zudrückt
Diese (verkaufsfördernde) Tendenz von Auktionshäusern und Münzhändlern ist mir auch bekannt. Bei entsprechenden Beschreibungen werde ich immer ganz hellhörig und schaue zweimal hin.
Aber nicht nur die Seltenheit gewisser Münzen in bestimmten Erhaltungen führt zu wohlwollenden Einschätzungen.
Auch das Alter in Bezug auf die Herstellungtechnik spielt eine Rolle. Als ich angefangen habe, antike Münzen in meine Sammlung aufzunehmen, musste ich mich erst einmal umstellen. Unter einem (geschlagenen) römischen Denar in vz versteht man etwas anderes als bei einer maschinell geprägten Münze des Kaiserreiches in derselben Erhaltung. Das ist aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbar.
Wenn es um industriell gefertigte Münzen geht, darf die Seltenheit einer Erhaltung m.E. keinen "wohlwollenderen" Blick mit sich bringen. So etwas ist eine Variable, die eine ohnehin nicht ganz 100%ige Einschätzung weiter "verwässert". Ich finde es besser, wenn ich in einer Beschreibung lese: Münze in ss (in diesem Jahrgang sehr selten in dieser Erhaltung) als: Münze (für diesen Jahrgang) in vz.